Nachholbedarf in einigen Sektoren
Deutschland ist beim Klimaschutz "relativ gut"
Die in der Studie erfassten Staaten sind für 90 Prozent des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes verantwortlich.Berlin/Bonn (RPO). Deutschland ist beim frisch veröffentlichten Länder-Ranking des Klimaschutz-Index 2007 (KSI) in den Top Ten gelandet. Mit Platz fünf steht Deutschland nach Ansicht der deutschen Nichtregierungsorganisation Germanwatch beim Klimaschutz "relativ gut" da. Dennoch bestehe in einigen Sektoren Nachholbedarf, erklärte die Organisation.
Vor allem zeige der Bericht, dass die "bisherigen Anstrengungen nicht ausreichten, um einen gefährlichen Klimawandel zu verhindern". Angeführt wird der KSI von Schweden. Insgesamt sieben europäische Staaten und drei Schwellenländer bilden die Top Ten; zusammen stellen die Länder laut Germanwatch "ein entscheidendes Potential für eine neue Zukunftskoalition dar".
Bis auf wenige Ausnahmen engagierten sich die größten Verursacher von Kohlenstoffdioxid dem Bericht zufolge klimapolitisch zu wenig. Die USA etwa landeten auf Platz 53 von 56 - gefolgt nur noch von China, Malaysia und Saudi-Arabien. Die 56 aufgeführten Staaten sind zusammen für mehr als 90 Prozent des weltweiten Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes verantwortlich.
Größere Transparenz in Klimapolitik
Ziel des von Germanwatch-Experten entwickelten KSI ist es, mehr Transparenz in die internationale Klimapolitik zu bringen. Dazu wird die absolute Höhe der klimaschädigenden Emissionen ins Verhältnis zum Energieverbrauch, dem Bruttoinlandsprodukt und der Bevölkerungszahl gesetzt. Zudem werden besonders die Emissionstrends und die nationale sowie internationale Klimapolitk jedes Landes bewertet.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte kurz vor seiner Abreise zur UN-Klimakonferenz in Nairobi, bei dem Treffen müssten die Weichen für ein weltweites Klimaabkommen nach 2012 gestellt werden. Dann läuft die erste Periode des derzeit gültigen Kyoto-Protokolls aus.
Länder-Ranking des Klimaschutz-Index
Gabriel forderte eine Vorreiterrolle der EU bei der Ausarbeitung eines Folgeabkommens. "Die Bundesregierung wird sich dafür einsetzen, dass die Europäische Union in der internationalen Klimapolitik eine Vorreiterrolle übernimmt und bis 2020 ihre Treibhausgas-Emissionen um 30 Prozent gegenüber 1990 reduziert", erklärte der Minister. Gemeinsamens Ziel Deutschlands und der Europäischen Union sei es, bis zum Jahr 2009 die Verhandlungen über ein Kyoto-Folgeabkommen abzuschließen. Für Deutschland heiße dies, dass es mit einer Minderung von 40 Prozent zu diesem Ziel beitragen müsse
Dienstag, 14. November 2006
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